Mit Pinsel und Farbe soziale Ängste überwinden – Kunsttherapie kann mehr bewirken, als man denkt. In diesem Blogbeitrag möchte ich Dir zeigen, wie Kunsttherapie Dein Leben verändern kann, wenn Du unter Ängsten leidest und schon einiges an Therapien ausprobiert hast (sogar Kunsttherapie).
1. Kunsttherapie muss individuell auf Ängste abgepasst sein: Eine Einführung
Kunsttherapie ist eine Form der psychotherapeutischen Behandlung, ohne eine anerkannte psychotherapeutische Methode zu sein.
Das ist auch schon der Knackpunkt: Wenn Du vielleicht bereits Kunsttherapie Erfahrung hast, sie Dir jedoch nur wenig gebracht hat, dann kann es sein, dass die Therapie nicht auf Dich und Deine Bedürfnisse angepasst war.
Kunsttherapie ist kraftvoll und bewirkt sehr viel, wenn sie angepasst ist und gewissenhaft angewendet wird.
Gerade an größeren Kliniken ist dies im Gesamt- Behandlungskonzept jedoch nicht vorgesehen.
Das ist traurig, aber leider oft die Realität. Darüber sind oft die angestellten Kunsttherapeut*innen selbst sehr bestürzt, können am System aber leider wenig verändern.
So sieht Kunsttherapie im Idealfall für Angstpatient*innen aus
In der Kunsttherapie geht es immer um kreativen Ausdruck und um Selbstreflexion. Dabei geht es darum, durch das Gestalten von Kunstwerken innere Konflikte zu bearbeiten und emotionale Blockaden zu lösen.
Oftmals ist die Vorstellung von Kunsttherapie diese:
Der Patient wird dazu angeleitet, seine Ängste und Sorgen auf kreative Weise auszudrücken und dadurch eine neue Perspektive auf seine Situation zu gewinnen. Dies soll helfen, die Probleme aus eigener Kraft zu bewältigen.
Im therapeutischen Prozess geht es darum, sich selbst besser kennenzulernen und sich mit seinen inneren Konflikten auseinanderzusetzen, ja.
Aber: Durch den kreativen Ausdruck können tief verankerte Emotionen freigesetzt werden, was den Heilungsprozess nicht nur unterstützen kann. Im schlimmsten Fall können die freigesetzten Emotionen auch triggern, blockieren und im aller schlimmsten Fall: Retraumatisierung.
Seine Gefühle auf non-verbale Weise auszudrücken und sich von rationalen Gedanken zu lösen ist nicht für alle Menschen möglich. Es zu schaffen, dass ein Raum für intuitive Entfaltung und spontane Kreativität entsteht ist trotzdem, auch bei Angstpatient*innen das absolut höchste Ziel der Kunsttherapie; oftmals dauert es nur wesentlich länger und braucht eben das richtige Einfühlungsvermögen und die richtige Technik.
Normalerweise liegt der Fokus in der Kunsttherapie nicht auf dem Ergebnis des künstlerischen Schaffens, sondern vielmehr auf dem Prozess des Gestaltens selbst. Beim therapeutischen Töpfern mit Angstpatient*innen wird das künstlerische Ergebnis jedoch etwas wichtiger als es in anderen Fällen ist.
In den kommenden Abschnitten werde ich mich genauer mit dieser Methode auseinandersetzen und ihre Wirksamkeit bei der Bewältigung von Ängsten und anderen psychischen Erkrankungen beleuchten. Ich werde verschiedene Fallbeispiele kurz anreißen und zeigen, wie das therapeutische Töpfern langfristige Veränderungen im Alltag bewirken kann. Letztendlich möchte ich verdeutlichen, dass es sich hierbei um einen vielversprechenden Ansatz handelt, der vielen Menschen helfen kann, ihre Ängste zu überwinden und ein erfülltes Leben zu führen.
2. Wie Angst unser Leben beeinflusst und was sind soziale Ängste?
Soziale Ängste können sich auf viele verschiedene Arten zeigen und sind für Betroffene oft sehr belastend. Sie treten in Situationen auf, in denen man von anderen Menschen beobachtet oder bewertet wird, wie zum Beispiel bei einem Vorstellungsgespräch oder einem Vortrag. Es gibt aber auch das Phänomen, dass diese Symptome und das Gefühl beobachtet zu werden auftreten, obwohl die betroffene Person sich gerade in einer ganz gewöhnlichen Alltagssituation befindet.
Mögliche Symptome sind unter anderem Herzklopfen, Schwitzen, Zittern oder auch Übelkeit.
Aber auch psychische Symptome sind möglich, wie zum Beispiel negative Gedanken oder die Angst vor Kritik oder Ablehnung durch andere Menschen. Diese Symptome können das alltägliche Leben stark beeinträchtigen und zu einem Rückzug aus sozialen Situationen führen.
So kann therapeutisches Töpfern als kunsttherapeutische Methode wirklich bei sozialen Ängsten helfen
Bei starken sozialen Ängsten gilt eines: RESSOURCEN STÄRKEN.
Wenn ich mit betroffenen sozialer Ängste arbeite, dann bohre ich niemals in den Ängsten herum. Ich stärke immer das was da ist.
Der Vorteil vom Ton als kunsttherapeutisches Medium ist, dass er viel handfester ist als Farben auf Papier. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Ton gibt Halt, schon bevor man beginnt damit zu gestalten. Du hältst ihn in der Hand, die kühle Schwere ist beruhigend und anregend zugleich. Der Duft von Tonerde erinnert an Waldboden. Nach und nach nimmt der Ton Deine Körpertemperatur an, während Du beginnst zu gestalten. Die einzelnen, noch kühlen Stücke, mit dem bereits geformten Material zu verbinden, fühlt sich seelisch an, wie verlorene Anteile wieder zu reintegrieren.
Plastizieren ist immer regressiv. Das bedeutet, Du gehst immer ein bisschen in eine kindliche Version Deiner Selbst. Dein inneres Kind macht mit, sogar noch viel stärker als beim Malen.
Warum? Weil das Malen vom Sehsinn geprägt ist. Das Sehen ist ein kognitiver Prozess, Du bist sofort in Deiner Ideenwelt und versuchst etwas umzusetzen (im Art Soul Club geht es ja darum genau das ein kleines Bissen zu verlernen, und auch beim Malen noch mehr ins Fühlen zu kommen).
Beim Ton geht es aber ums Tasten. Der Tastsinn ist unmittelbar mit dem Bauch verbunden. Ich meine das „Bauchgefühl“ ;).
Eine psychosomatische Ärztin sagte mal zu mir „die Hände sind ein Somatotop“. Ich glaube ehrlich gesagt, sie hat das Wort zweckentfremdet und den Sinn selbst kreiert, denn sie meinte nicht die Verbindung zum Gehirn im Kopf,- sondern zum Bauchgehirn. Und, egal ob es wissenschaftlich ist, oder nicht: Ich fühle was sie meint. Man spürt es beim plastizieren. Es ist quasi eine „Hand-Reflex-Massage“, und Du katapultierst Dich beim Plastizieren (aka Ton-formen), direkt in Dein Unterbewusstsein, in den Zellen gespeicherte Vorsprachliche Erinnerungen als Kleinkind, damals, als Du in den Spaghettis herumgematscht hast.
Du kommst ganz tief unten an, da unten, in Dein Bauchgehirn (aka Darm), das viel schneller und viel sensibler auf unbewusster Ebene auf alles mögliche reagiert, was Du so erlebst im Alltag. In Deinem Darm wohnt Dein Unterbewusstsein, aber das ist ein Thema für einen anderen Artikel.
Zurück zum Thema – Gefäß-Keramik als Therapie bei Ängsten
Der Vorteil der Gefäß-Keramischen Arbeit ist, dass sie erstmal handwerklich ist und nur zweitrangig künstlerisch. Gerade starken inneren Kritikern und Perfektionist*innen tut das gut!
Wenn Du eine Person bist, die beim Malen ständig das Gefühl hat, nicht zu wissen, was sie tut, das gemalte be- und abwertet und das Gefühl hat ein bisschen wegzuschwimmen, sich irgendwie verloren fühlt auf dem Blatt;
dann brauchst Du dringend etwas, das Dir Halt und Struktur gibt.
Meistes ist es dann das klare Ziel, also, etwas abmalen und vorzeichnen u.s.w., oder sogar auf Ausmal-Bilder umzuschwenken. Das ist aber wieder kopfbetont, und kann bei sensiblen Menschen anschließend tatsächlich zu Kopfschmerzen führen.
Die Lösung ist das therapeutische Gefäß! Du hast ein grobes Ziel: Es soll ein Gefäß entstehen. Eine klare Herangehensweise, also eine klare Technik, die Dich ans Ziel bringt.
Aber um während Du Dein Ziel verfolgst, kommst Du plötzlich ins spüren. Du erlebst die „Handreflex-Massage“. Dein inneres Kind wird sanft gestreichelt und fühlt sich innerlich umarmt (weil Du sanft und behutsam mit dem Ton umgehst), Du spürst die Form zunächst in Deinen Händen, die Kugel, die der Beginn eines jeden Gefäßes ist,
und die Kugel bringt Dich ganz nah zu Dir selbst. In Balance. Zentriert und klar in Deiner Mitte. Ruhig.
In die Kugel formst Du liebevoll und sanft nach- und nach einen Innenraum. Und, während Du den Innenraum hinein formst, fühlt es sich an, als würdest Du Deinen eigenen Innenraum ganz behutsam ertasten. Du berührst Deine Seele.
Zurück im Außen: Wieder Klarheit. Form ausgleichen, Dich selbst ausgleichen. In den Raum stellen. Bewusst. Das Ziel ganz klar im Blick.
Innen: Sich ein wenig in sich selbst verlieren. Spüren. Ruhig werden.
Nichts ist therapeutischer als dieses wunderschöne Wechselspiel.
Und das ist nur ein klitzekleiner Aspekt, von dem was da so passiert, wenn Du auf therapeutische Weise, von Hand ein Gefäß aufbaust und eine Form findest, die Dir Halt gibt, Dich ausgleicht, Dir Mut schenkt, oder das, was Du gerade brauchst. Ein individuelles Gefäß, das Deiner Seele genau das schenkt, wo sie vorher im Ungleichgewicht war.
Meistes geht es um Abgrenzung,
bei sich bleiben,
den eigenen Wert von innen heraus spüren,
sich selbst bewusst und selbstbewusst werden,
sich strukturieren und Halt in sich selbst finden.
Das kann das therapeutische Töpfern.
6. Fallbeispiele: Erfolgsgeschichten von Menschen, die ihre Ängste durch Kunsttherapie überwunden haben
Wenn ein Mensch mit sozialen Ängsten oder einer anderen Angststörung in die Kunsttherapie kommt, dann greife ich meistens nicht sofort zum Ton. Ich lege alles hin und lasse mit den Dingen gestalten, die bekannt sind. Mit denen sich die Klientin wohl fühlt. Alles das, was sie kennt.
Früher oder später landen wir aber immer beim Ton. Je nach Verfassung und Thema beginne ich eine Kugel, oder, wenn erst mehr Struktur gebraucht wird: Mit einem Würfel. entweder wächst daraus dann nach und nach eine größere Form, oder es bleibt erstmal bei kleinen Formen. Manchmal gebe ich ein Gefäß vor, wenn ich spüre, dass es gebraucht wird,
manchmal sucht sich die Seele das Gefäß aber auch von allein, weil es gebraucht wird, so wie im ersten Fallbeispiel.
Erstes Fallbeispiel
Dieses Beispiel ist unglaublich spannend, weil weder ich, noch die Klientin mit einem Gefäß gerechnet hat. Zunächst noch nicht einmal mit Ton.
Es ging um eine Metamorphose, die Malerisch durchlebt wurde.
In einer Stunde fragte die Klientin plötzlich ganz spontan nach Ton, um den nächsten Schritt der Metamorphose zu vollziehen.
Eine ganze Reihe Ton- Plastiken entstand, über einen längeren Zeitraum. Ich war mir sicher, dass es darum geht, dass die Formen immer größer werden, und weiter in den Raum hinein wachsen.
Am Ende stand dort aber ein Kelch.
Die Klientin hatte ein tiefes Gefühl von Angekommen sein. „Dies ist die letzte Form“ sagte sie.
Am selben Tag sagte sie zum aller ersten Mal ihrer toxischen Mutter die Meinung und brach den Kontakt ab, was ein großer und wichtiger Schritt auf ihrem Heilungsweg war.
2. Fallbeispiel: Als der Selbsthass verschwand
Unglaublich gerne töpfern natürlich auch Jugendliche in der Kunsttherapie. Es ist weder abstrakt („komisch“), noch kindlich („ich mache doch keinen Bären“). Es ist ein bisschen cool, und deshalb gern gemacht.
In meiner als Kunsttherapeutin an der Klinik durfte ich einige Jugendliche zu ihren therapeutischen Gefäßen begleiten.
Ein mal auch eine Jugendliche, die immer wieder Selbstablehnung geäußert hat. Es ging so weit, dass wir uns ragten, ob Ton überhaupt das richtige Material ist, denn der Körperbezug kann bei schweren Traumata auch schwierig sein.
Sie lies sich aber ein. Das Desinfektionsmittel immer dabei, aber unglaublich mutig, lies sie sich ein.
Von Stunde, zu Stunde war sie vertiefter im Prozess, es war beeindruckend zu beobachten.
Das Gefäß wuchs, und wuchs.
Am Ende wurde es sehr liebevoll verziert. Gebrannt, glasiert….
Und ich werde niemals vergessen, wie stolz und zufrieden dieses Mädchen mit ihrem Mitmach-Gefäß in den Armen nach Hause schritt.
3. Fallbeispiel: „Ich bin richtig wie ich bin“
Mein berührenster Moment mit dem therapeutischen Töpfern:
Ich durfte eine Frau begleiten, die zu Beginn sehr instabil, oft nervös, haltlos und ja,- auch oft erschöpft war. Migräne, Ängste, you name it.
In der Gefäßarbeit hatte sie es zunächst sehr sch0wer.
Das Gefäß ist immer wieder auseinander gegangen. Sie konnte die Form nicht halten, ähnlich, wie es ihr ja auch seelisch im Alltag schwer viel sich abzugrenzen.
Ich begann sie mehr zu unterstützen. Ihr Tools an die Hand zu geben, wie sie die Form besser halten kann,
und schließlich auch sie dabei zu begleiten den Innenraum wirklich achtsam zu spüren.
Diese Frau wurde plötzlich ruhig.
Sie war berührt.
Von sich selbst.
„Kann es sein, dass ich richtig bin wie ich bin?“
Fragte ich die Frau mit Tränen in den Augen.
„Dieser Rand dort. Er ist nicht perfekt. Er ist uneben. Zum ersten mal in meinem Leben fühle ich, dass es in Ordnung ist nicht perfekt zu sein“.
Es ging noch weiter und es war ein unglaublich berührender Prozess.
Diese Frau ist die Inspiration für das Titelbild des „Seelengefäß“ Kurses und war auch die Inspiration für „Male Dein Licht“. Denn ihr Gefäß war ein Lichtgefäß.
Sie war nicht die Inspiration den Kurs zu machen,- sondern nur eine von ganz vielen unglaublich berührenden Begegnungen die ich erleben durfte durch die kraftvolle Gefäßarbeit in der Kunsttherapie.
Am besten ist es diese Dinge am eigenen Leibe zu erfahren. Kunsttherapie ist nichts was sich wirklich erklären lässt. Man muss es spüren.
Die Gefäßarbeit ist nicht nur unterstützend bei Ängsten,
sie schenkt in vielen Lebenslagen Mut, Stabilität, innere Balance, Selbstbewusstsein und Entspannung.
Sie ist großartig für Menschen mit Migräne, chronischem Stress, und Selbstwert-Themen.
Wenn Du also wieder entspannter und zugleich selbstbewusster durchs Leben gehen möchtest, üben möchtest, Deine Grenzen zu halten und Dir selbst und Deinen Bedürfnissen wieder mehr Raum zu geben, dann sei gern am 1. Oktober dabei, wenn eine neue Seelengefäß-Gruppe startet:
"Das Seelengefäß" - ein therapeutischer Töpferkurs
Das Seelengefäß - ein therapeutischer Töpferkurs
Möchtest Du Deine eigene Geschichte schreiben mit Deinem Seelengefäß?
Ich freue mich darauf und lade Dich von Herzen ein auf diesen Link zu klicken und Deine Reise zu beginnen. Der neue Kurs startet am 1. Oktober.
7. Das Gehirn im künstlerischen Flow: Wie Kunst uns helfen kann, Stress abzubauen
In diesem Absatz möchte ich kurz noch Mal darauf eingehen, wie Kunst und Kunsttherapie allgemein einen Zustand der „Selbstvergessenheit“ und Entspannung erzeugen können, und allein dabei bereits positiv auf das Nervensystem und damit auch auf dabei helfen soziale Ängste zu überwinden:
Im künstlerischen Flow zu sein, bedeutet vollkommen in einem kreativen Prozess aufzugehen. In diesem Zustand scheint die Zeit stillzustehen und alles um uns herum verschwimmt. Wir sind nur noch im Moment und konzentrieren uns vollkommen auf das, was vor uns liegt. Dieser Zustand ist nicht nur angenehm, sondern hat auch positive Auswirkungen auf unser Gehirn. Im „Flow“ werden Glückshormone wie Dopamin und Serotonin freigesetzt, während der Stresshormonspiegel sinkt. Das Gehirn schaltet in den Alpha-Wellen-Modus um, was eine Entspannungswirkung hat. Indem wir uns in der Kunsttherapie hingeben und den künstlerischen Prozess erleben und gestaltend und fühlend im Moment sind, können wir also nicht nur unsere Ängste bekämpfen, sondern auch unseren mentalen Zustand verbessern. Die Kunsttherapie bietet somit eine alternative Methode zur Stressbewältigung an, die sich positiv auf Körper und Geist auswirkt.
8. Das Potenzial für langfristige Veränderungen im Alltag
Die Seele denkt in Bildern. Bilder wirken ebenso auch von außen auf unsere Seele ein. Den ganzen Tag, von morgens bis abends.
Wenn Du in der Kunsttherapie jedoch ganz bewusst im Prozess Bilder (oder Tonformen) erschaffst, die positiv auf Dich einwirken,
und diese sogar mit Deinen eigenen Händen entstehen lässt,
dann ist die Chance groß, dass Du das positive Erleben auf mehreren Ebenen in Dir und Deinem System verankerst.
Im Alltag passiert dann etwas, wie ein positives Flashback.
Du willst gerade aus alter Gewohnheit einem Muster nachgehen, das Dir schadet,
und plötzlich wirst Du an das Gegenteilige Erleben in der Kunsttherapie erinnert.
Das Bild Deines Kunstwerkes, und auch die Körpererinnerung daran tauchen in Dir auf, und erinnern Dich daran, dass Du wählen kannst.
In diesem Moment bist Du selbstbestimmt und frei, genau das zu tun, was Dir gut tut.
Kunsttherapie wirkst sehr nachhaltig, auch wenn Du nach der Therapie gar nicht weiter malst, oder plastizierst.
Das was entstanden ist verankert sich auf die eben beschriebene Art und Weise.
Teilweise für immer,
denn die berührenden künstlerischen Prozesse sind oftmals eine Erinnerung, die für immer bleibt – und damit auch langfristig wirkt.
Die Bilder bleiben Dir vor Deinem inneren Auge auch präsent, und das Gefühl dazu in Deiner Seele abrufbar,
auch wenn das Kunstwerk schon lange nicht mehr (physisch) existiert.
10.Fazit: Ein kreativer Weg zurück zu Dir selbst – Mit Pinsel und Farbe und Ton gegen die Angst
Das Potenzial für langfristige Veränderungen im Alltag ist ein wichtiger Aspekt der Kunsttherapie. Durch die kreative Arbeit mit Pinsel und Farbe, Ton, oder auch andere Materialien, werden nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen von Angst und anderen psychischen Problemen angegangen. Indem Patientinnen und Patienten ihre eigenen Gedanken und Gefühle ausdrücken, können sie ein tieferes Verständnis für sich selbst entwickeln, aber vor allem wirkt das Gestalten in tiefen, unbewussten Schichten auf Körper, Geist und Seele. Das Kunstwerk ist hier oft klüger als der Mensch. Im Kunstwerk sind wir uns selbst immer bereits einen Schritt voraus.
Dieses Verständnis ermöglicht es, neue Wege zu finden, um mit Ängsten umzugehen und das Leben in eine positive Richtung zu lenken. Die Kunsttherapie bietet somit nicht nur kurzfristige Linderung, sondern auch langfristige Veränderungen im Alltag, da sie sinnstiftend ist, einen daran erinnert wie kraftvoll und kreativ man ist, und, weil sie die Schöpferkräfte reaktiviert.
Sie kann dazu beitragen, dass Menschen in schwierigen Situationen besser zurechtkommen und ihr Leben wieder genießen können. Der Ton ist erdend, bringt das Nervensystem zur Ruhe. Das Töpfern zentriert und bringt einen auf sanfte Weise wieder in Kontakt mit der eigenen Innenwelt. Lenkt den Fokus vom Außen wieder nach innen.
Wenn Du also unter Angst oder anderen psychischen Problemen leidest, solltest Du die Möglichkeit einer Kunsttherapie, und gerade auch das therapeutische Töpfern in Betracht ziehen – es könnte der Beginn eines neuen Weges zur zur Selbstregulation, zur Selbsterkenntnis und zurück in Deine Kraft sein.
Du bist wertvoll und hast es verdient ein freies und selbstbestimmtes Leben zu führen. Nicht frei von Ängsten – aber im vollen Bewusstsein darüber wie mutig Du in Wahrheit bist.